Wanderwoche  2020  

Weserbergland/Solling 

Anreisetag (30.8.)

Am Sonntag, den 30. August reisten 15 Wanderfreunde des HWGHV Zierenberg mit einem Kleinbus und drei PKW zur Wanderwoche 2020 über Hameln nach Beverungen.

In Hameln erwartete uns bei herrlichem Sommerwetter eine Stadtführerin, die in erfrischender Art und Weise 1,5 Stunden durch die Altstadt von Hameln führte und dabei viele Anekdoten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten der Stadt erzählte:

In der Osterstraße das Rattenfängerhaus und das Stiftsherrenhaus aus dem Jahre 1558 mit herrlich farbenfrohen Figuren-Darstellungen; am Pferdemarkt das historische Dempferhaus und die Marienkirche St. Nicolai.

Kleine Gassen wie die Wendenstraße, Bäckerstraße, Alte Marktgasse und die Bungelosenstraße sind wegen der dort befindlichen vielen alten Fachwerkhäuser unbedingt sehenswert.

Wir beendeten den Rundgang am Markt und bestaunten das Figuren- und Glockenspiel mit der Rattenfänger-Saga.

Auch eine Stadtführung strengt an, so dass wir uns in einem Biergarten auf der Weserinsel „Werder“ erfrischten. Danach schlenderten wir noch einmal gemütlich durch die Hamelner Altstadt.

Gegen 17 Uhr trafen wird im „Landhotel Weserblick“ in Beverungen-Blankenau ein. Nachdem alle ihre Zimmer belegt und für gut befunden hatten, trafen wir uns zu einem leckeren Buffet-Abendessen und beschlossen den Tag bei diversen Kaltgetränken.

Unser "Landhotel Weserblick" in Beverungen-Blankenau

Unsere Wanderungen

Hochmoorgeist-Tour (31.8.)

Bei gutem Wanderwetter fuhren wir nach Silberborn im Solling.

Hier befindet sich eins der größten Hochmoore Niedersachsens, das Naturerlebnis Mecklenbruch. Die mit Birkenbruchwäldern und niedriger Moorvegetation bewachsene Fläche ist 63 ha groß und wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt.

Von Silberborn aus wanderten wir über den Panoramaweg gemütlich leicht bergan zum 33 m hohen Hochsollingturm, auf der höchsten Erhebung des Sollings (520 m) liegend. Nach Bewältigung der 180 Stufen hatten wir einen schönen Rundumblick über die Landschaft von Silberborn und Neuhaus.

Danach ging es lange Zeit entlang des idyllischen Baches „Holzminde“, vorbei an der westlichen Seite von Silberborn bis zu einem Klettergarten mit einer sehr schönen Rastanlage, die zu einer ausgedehnten Pause einlud.

Über den Rundwanderweg „Mecklenbruch“ ging es weiter in das Hochmoorgebiet des Sollings. Auf Naturholzstegen folgten wir dem Wanderweg durch das Moor und erfreuten uns an der faszinierenden Pflanzenwelt. Ein kleiner Aussichtsturm bildete ein besonderes Schmankerl. Den blauen Moorfrosch haben aber leider nur auf Hinweistafeln entdeckt.

Wir umrundeten das Moorgebiet und wanderten auf dem Holzskulpturenweg zurück zum Ausgangspunkt.

Abschluss des ersten Wandtages bildete ein Café-Besuch in Uslar.

 

Die Wanderung hatte eine Länge von 13,2 km bei 220 Hm, dafür ließen wir uns 5 Stunden Zeit.

Zwei-Türme-Tour (1.9.)

Aufgrund des guten Wetters entschieden wir uns bereits am 2.Tag unserer Wanderwoche für die anspruchsvollste der geplanten Wanderungen, der Zwei-Türme-Tour.

Wir starteten in der Münchhausenstadt Bodenwerder nahe der PKW-Weserbrücke und wanderten gut einen Kilometer der Weser abwärts. Schon bald sahen wir unser erstes Ziel, einen Turm auf einer Anhöhe. Nach einem sehr steilen 130 Meter-Anstieg erreichten wir den 1913 erbauten und 13m hohen Bismarckturm. Diesen besichtigten wir ausgiebig und genossen den grandiosen Ausblick auf Bodenwerder und das umliegende Wesertal.

Der weitere Weg verlief über den Eckberg und dann auf schmalen Waldpfaden bergab zur Lauenburg, von deren Überresten kaum noch etwas zu sehen ist, weiter hinauf zum Kruckberg, den wir nach ca. 2 Stunden und weiteren 160 Hm erreichten. Hier legten wir eine verdiente Pause auf einem langen Baumstamm sitzend ein.

Danach ging es wieder bergab bis zum Örtchen Linse. Hinter uns zog jetzt eine Gewitterfront auf, die aber zu unserer Freude ihren Weg in ein anderes Tal nahm.

Wir überquerten die Lenne und erreichten das orthodoxe Kloster „Heilige Dreifaltigkeit“, dass nicht besichtigt werden kann.

Dort traf uns allerdings ein kräftiger Regenschauer mit starken Windböen. Unter den hohen Bäumen des Klosters fanden wir guten Schutz. Nach kurzer Verweildauer wanderten wir weiter, immer kräftig bergauf, bis zum 2.Turm der Tour, der Königszinne. Von jetzt an ging es nur bergab, bis zum Ausgangspunkt an der Weser.

Die Tour hatte eine Länge von 13,4 km bei 520 Hm.

 

Bei jetzt trüben aber trockenem Wetter erkundeten wir noch die Altstadt von Bodenwerden und ließen uns im Stadt-Café Lutz den Kaffee und Kuchen schmecken. 

Weserhänge-Tour (2.9.)

Am dritten Tag war es zur Frühstückszeit noch sehr neblig, die Wetteraussicht war aber gut.

Unsere Wanderführer Bernd und Hartmut entschieden sich heute für die „Weserhänge-Tour“.

Nach 15 Minuten Anfahrt starteten wir am Wanderparkplatz in Godelheim.

Es ging direkt eine steile Rampe von 90 Hm bergauf, danach aber auf 2,5 km Waldpfaden und Wiesenwegen bei jetzt strahlendem Sonnenschein gemütlich bergab zur Weser, vorbei an mehreren idyllisch liegenden Seen mit der Bezeichnung „Grundlosen“. 

Diese sind wassergefüllte Erdfälle, die durch Auslagern von Gips und Salz im Untergrund entstanden sind.

Am Fuße des „Ziegenberges“ wanderten wir in angenehm zu gehenden Serpentinen ca. 130 Hm bergauf zum

1883 errichteten Rodeneckturm, von dem wir einen tollen Ausblick auf Höxter und die Weserlandschaft mit den „Grundlosen“ hatten. Dies war auch der richtige Ort für eine ausgedehnte Pause.

Danach wanderten wir über den „Klippenweg“ ca. 5 km ohne große Steigung mit herrlichen Aussichtspunkten garniert auf Waldwegen und -pfaden bis zur „Brunsberg-Hütte“. Von dieser hatten wir einen weiten Blick über die Godelheimer Seenlandschaft und über die Weser bis zum Solling.

Immer bergab hatten wir bald den Ausgangspunkt erreicht.

Die Wanderung hatte eine Länge von 12,5 km bei 330 Hm.

 

Von Godelheim fuhren wir in die Altstadt von Höxter. Dort erlebten wir eine „Überraschung“. Die Wanderführer hatten sich mit unseren Wanderfreunden Brunhilde und Georg am „Café Pammel“ verabredet. Beide konnten leider nicht an der Wanderwoche teilnehmen. Sie hatten sich aber für zwei Nächte in unserem Wanderhotel eingemietet - wir verbrachten zwei schöne Abende mit ihnen.

In ihrer Begleitung befand sich Gerlinde, die zwar an der Wanderwoche teilnahm, jedoch zu unserem und ihrem großen Bedauern nicht mitwandern konnte. 

Nach der herzlichen Begrüßung gingen wir alle ins Café und ließen uns Kaffee, Kuchen und heiße Waffeln schmecken.

Hier holten wir die Ehrung unserer „Wanderinnen 2019“ (Ulla und Gudrun) nach. Beide dürften so viel Kaffee trinken und Kuchen essen, wie sie es schaffen und vertragen konnten.

Sie ließen es sich schmecken!

Der Tag wurde im Hotel nach einem leckeren Buffet mit vielen Gesprächen und Plaudereinen beendet.

Höhenwanderung Dahlhausen/ Jakobsberg (3.9.)

Unsere heutige Wanderung, an der auch Georg teilnahm, begann am Korbmachermuseum in Dahlhausen.

Nach Überquerung der Bever ging es bei sehr schönem Wanderwetter zu Edmunds "Freude" wieder mal direkt 140 Hm steil bergauf zur Mariengrotte. Nach deren Besichtigung wanderten wir auf Pfaden teilweise serpentinenartig 2,5 km über eine Kalkmagerrasenfläche entlang des Krähenberges mit wunderschönen Ausblicken auf Dahlhausen und ins Bevertal.

Nachdem wir fast wieder an der Bever angelangt waren, schwenkte der Wanderweg Richtung Jakobsberg. 

 

        Die Berghänge rund um Dahlhausen und Jakobsberg wurden über viele Jahrhunderte als „Allmende“ genutzt

       (so wie das Dörnberggelände in Zierenberg). Der Begriff „Allmende“ ist eine mitteldeutsche Bezeichnung für „Gemeindeweide“. 

 

Auf dem „Ziegenpfad“ ging es hinauf zum Kreuzweg am Kiepenberg, den wir zum Teil erwanderten. Hier legten wir an einem schönen Berghang mit Natursteinmauern zur Stärkung eine Pause ein.

Über Serpentinenwege wanderten wir danach im Wald bergab bis zur Bever und dem kleinen Ort Roggenthal.

Dort bewunderten wir einige sehr schön angelegte Vorgärten. Nach einem letzten kräftigen Anstieg von 140 Hm im Wald erreichten wir den Dahlhausener Höhenweg, der sich gut einen Kilometer mit toller Aussicht auf  Dahlhausen und das Bevertal eben hinzieht.

Die Wanderung hatte heute eine Länge von 13,5 km bei 430 Hm.

 

In Dahlhausen angekommen, besichtigten wir das dortige Museum über die alte Tradition der Korbflechterei.

Da das Dahlhausener Café wegen „Corona“ geschlossen hatte, fuhren wir zu Kaffee und Kuchen zum „Alten Fährhaus“ in Beverungen. Kaum hatten wir uns auf der Terrasse unter großen Sonnenschirmen niedergelassen, wurde es bei kräftigen Regenschauern ungemütlich. Dies konnte den schönen Wandertag aber nicht trüben.

Corvey-Fürstenberg-Tour (4.9.)

Nach dem Frühstücksbuffet verabschiedeten wir herzlichst unsere Wanderfreunde Brunhilde und Georg, die wieder Richtung Heimat fuhren. Vielen Dank, wir haben uns alle mächtig über Euren Besuch gefreut!

 

Der letzte Wanderwochentag sollte der Kultur vorbehalten bleiben: 

Schloss Corvey in Höxter und Schloss Fürstenberg standen auf der Tagesordnung.

Wir fuhren nach Höxter und wanderten von der Innenstadt der Weser entlang vorbei am Hafen zum ehemaligen Benediktinerkloster Corvey. Wir besichtigten das Schloss auf eigene Faust.

Hinter alten Mauern sind die barocke Klosteranlage, der Kreuzgang und die Äbte-Galerie, der prächtige Kaisersaal und die facettenreichen Prunk- und Wohnräume aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu bewundern.

In der Fürstlichen Bibliothek, in der der Dichter Hoffmann von Fallersleben als Bibliothekar des Herzogs von Ratibor wirkte, haben fast 75.000 Bände in 15 eleganten Sälen ihr Domizil gefunden.

 

Zurück in Höxters City stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen und fuhren anschließend zum Kloster Fürstenberg.

Nach einer kleinen Wanderrunde besuchten wir das komplett modernisierte Museum Schloss Fürstenberg.

Ein zentraler, scheinbar endloser Glaskubus füllt den Raum, bestückt mit über tausend Porzellanen. Dort werden ausgewählte Objekte aus der umfangreichen Porzellansammlung präsentiert.

Über die Herstellung feinsten Manufaktur-Porzellans haben wir vieles in der ebenfalls neu gestalteten, großzügigen Besucherwerkstatt aus erster Hand erfahren. An zwei Arbeitsplätzen wurden uns typische Manufakturtechniken vorgeführt.

Trotz der Besichtigungen sind wir 10 km bei 120 Hm gewandert.

Zurück im Hotel gab es noch eine Überraschung: In einem großen runden Holzpavillon mitten im Hotelgelände fand ein Grillabend erster Güte statt. Hervorragend organisiert, grillten und zapften die Hausherren (das Ehepaar Hake) unter Einhaltung der Corona-Vorschriften, für alle Gäste. Verschiedene Sorten Steaks, Bratwürste und viele Schmankerl bei diversen Kaltgetränken bildeten einen tollen Abschluss unserer Wanderwoche. 

Rückfahrt nach Zierenberg (5.9.)

Während des Frühstücks betonten alle 15 Wanderfreund/Innen, wie gut Ihnen die Wanderwoche mit den einzelnen Wandertouren und Besichtigungen gefallen hat. Sehr gelobt wurden die Organisation der Wanderwoche durch Bernd und Hartmut sowie die Fahrkünste von unserem Busfahrer Wolfram. 

Wir können stolz auf die 62,6 km bei 1.620 Hm die wir während der Wanderwoche insgesamt gewandert sind. 

Besonders stolz ist die Wandergruppe auf ihre drei "Oldies" Ulla, Gudrun und Edmund, die alle Wanderung trotz der vielen Höhenmeter hervorragend absolvierten und in der Wandergruppe sehr gut mitgehalten haben, so dass es allen mächtig Spaß gemacht hat. 

Auf der Rückfahrt machten wir in Bad Karlshafen und am Wasserschloss Wülmersen einen Stop.

In Bad Karlshafen besichtigten wir den neuen Hafen, in Wülmersen die gut restaurierten Reste des ehemaligen Rittergutes und das Landmuseum.  Nach einer Pause im Café Mehlschwalbe und bevor es ab nach Zierenberg ging, holten sich einige von uns im Fischzuchtbetrieb Dworak frische Forellen für ein leckeres Essen zu Hause.